Wir in der Campestraße

Im Oktober 2019 erfuhren wir, die Bewohner*innen der Campestraße 1 in Leipzig Kleinzschocher, dass unser Haus verkauft wird, in dem wir teilweise schon seit über 20 Jahren leben. Für uns war das ein Schock! Die bisherigen Eigentümer*innen waren ideale Vermieter*innen: das Haus wurde in Schuss gehalten ohne unnötigen Luxus, der Kontakt geschah immer auf Augenhöhe, es gab keine zusätzliche Hausverwaltung und die Miete bewegte sich in einem vernünftigen Rahmen. 
In dieser ungezwungenen Atmosphäre fanden auch wir als Mieter*innen zueinander und schnell hatte sich eine funktionierende Hausgemeinschaft gebildet, die von gegenseitigem Interesse und Sympathie geprägt war und mehr als nur "nett" zusammen hier lebte.

Mit dem anstehenden Verkauf des Hauses war für uns klar, dass sich einiges an unserer Wohnsituation verändern würde. Bei dem veranschlagten Preis standen enorme Mietsteigerungen im Raum und einige der potenziellen Käufer*innen planten das Haus teilweise selbst zu bewohnen, was für viele von uns eine Kündigung bedeutet hätte. 

Das Alles konnten wir nicht akzeptieren und so beschlossen wir, als Hausgemeinschaft einen Weg zu suchen, um unseren Wohnraum zu erhalten. Anfangs schien uns das selbst ein wenig irreal. Auf der Suche nach Unterstützung stießen wir auf die SoWo Leipzig e.G. - eine solidarische Wohnungsgenossenschaft, die sich u.a. mit dem Ziel gegründet hatte, Projekte wie unseres zu realisieren und somit Wohnraum in einer wachsenden Stadt zu sichern und der Spekulation zu entziehen.

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